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Warum Mütter rauchen müssen

Na, weil man als Mutter wenig schläft, ständig angeschrien wird, das letzte Hemd gibt und sich immer hinten anstellt. Man muss Strategien erfinden, wie man das Kind zum Schlafen bringt, andauernd Entscheidungen treffen, Impfen ja, oder nein? Stillen, oder doch lieber die Flasche? Und gleichzeitig versuchen das Familien- und Liebesleben unter einen Hut zu bringen: man hat Stress. Und viele Pausen. Wenn das Kind schläft zum Beispiel. Abends dann auch Langeweile.

Alles Situationen, in denen ein Raucher die Zigarette braucht.

Trotzdem rauchen die meisten Mütter in der ersten Zeit nicht. Sie haben sich das Rauchen in der Sekunde abgewöhnt, in der der zweite Strich auf dem Schwangerschaftstest erschien und sind stolz darauf. Nichtrauchen scheint ganz normal zu sein und es würde ihnen im Traume nicht einfallen eine zu qualmen. Bis....

sie zum ersten Mal ausgehen. In die Bar mit der besten Freundin. Ein kleines Stück von der längst vergessenen Freiheit kosten. Durchatmen. Nicht ans Kind denken. Loslassen. Der erste Wein nach anderthalb Jahren. „Was war das früher schön“....und was gehört dazu? Na klar. Die Zigarette. Nur eine. Nur heute Abend. Das Tüpfelchen auf dem I.

Auch wenn man es nicht glauben will, das ist bei den allermeisten der Wiedereinstieg ins Raucherleben. Es fängt ganz langsam an. Beim nächsten Ausgang raucht man wieder. Diesmal fünf Zigaretten. „Nur beim Weggehen“...das hält man auch ein paar Monate so, bis man eine Ausnahme macht. Man hat sich mit dem Partner gestritten. „Jetzt eine Zigarette. Zum runterkommen. Nur eine.“

Tja und jetzt steht man auf dem Spielplatz hinterm Baum und zieht hektisch eine durch. Kaugummi rein und aufpassen, dass man das Kind nicht anatmet. Es soll schließlich denken, die Mami ist Nichtraucherin.

Wie man dieses Szenario umgeht? Machen Sie sich klar, was so schön ist an der Situation. Es ist schön, ein Stück von der längst vergessenen Freiheit zu kosten. Durchzuatmen, nicht ans Kind zu denken. Loszulassen. Den ersten Wein nach anderthalb Jahren zu trinken. Genießen Sie das alles und fragen Sie sich, was die Zigarette an dieser Situation noch besser machen könnte. Die Antwort ist: Nichts. Ihre Nervenzellen haben sich längst vom Nikotin befreit und die erste macht Ihnen einen unangenehmen Nikotinflash. Das heißt, Ihnen wird schwindlig und schlecht. Der Rauch schmeckt ekelhaft. Und in Ihrem Gehirn erwacht das Nikotinmonster zu neuem Leben und hat Sie bald wieder an der Angel. Es sei denn, Sie lachen kurz darüber, wie wir Menschen ticken, stoßen mit der besten Freundin an und genießen den Abend ohne Nikotin.

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