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Warum man Raucher nicht bekehren kann und sollte

Viele Nichtraucher und auch Ex-Raucher denken, dass sie andere vom Rauchen abhalten könnten, indem sie selbigen unentwegt erklären, wie schädlich das Rauchen ist.

Glauben Sie mir, Raucher wissen meist sehr gut, was sie sich antun. Man erklärt ihnen da nichts Neues.

Dazu kommt ein interessantes Phänomen: der Raucher hat zwei Stimmen im Kopf. Engelchen und Teufelchen.

“Hör auf zu rauchen, Du kriegst Krebs”, “Rauch weiter, Rauchen KANN krank machen, MUSS es aber nicht”,

“Hör auf zu rauchen, es macht Dich schlapp”, “Rauch lieber eine, es hilft gegen Stress”,

“Hör auf zu rauchen, überleg mal, was du dann sparst,”, “Rauch weiter, du gönnst Dir ja sonst nichts.”

So geht es im Kopf des Rauchers hin und her.

Je nachdem, welche Stimme man nun als besorgter Nichtraucher von außen laut werden lässt, meldet sich beim Raucher der jeweilige Gegenpart zu Wort. Weist man auf die schädlichen Folgen hin, schreit der Teufel: “Lieber ein kurzes Leben mit Spaß, als ein langes ohne!” Sagt man hingegen: “Ich kann mir vorstellen, wieviel Spaß Dir das Rauchen macht, ich habe selber immer gerne geraucht”, spricht das Engelchen: “Naja, soviel Spaß macht es nun auch wieder nicht. Oft ist es ganz schön stressig, vor allen Dingen, wenn man nicht rauchen darf und der Jieper auf die Zigarette kommt.”

Man meint es ja nur gut, will seine Lieben beschützen und sich möglichst lange erhalten. Dennoch bleibt einem nichts anderes übrig, als das Meckern einzustellen, wenn man den Raucher auf seinem Weg zum Nichtraucher unterstützen will. Besser man wartet ab, bis der Raucher selbst etwas Negatives übers Rauchen sagt und kommt dann mit einer Geschichte um die Ecke, in der ein Raucher aus dem Bekanntenkreis es geschafft hat, mit dem Rauchen aufzuhören. (Hören Sie sich um, auch in Ihrem Umkreis gibt es Raucher, die es geschafft haben.)

Zum Abschluss eine kleine Anekdote aus meinem Leben als Nichtrauchercoach: Eines Tages hielt ich ein Seminar in Potsdam. Alle waren schon da, bis auf Herrn…nennen wir ihn Schmitt. Kurz vor Seminarbeginn kam mir Herr Schmitt, an der Seite seiner Frau freudestrahlend entgegen. Ich denke noch, “Warum freut er sich so? Die meisten Raucher haben vorm Seminar doch eher Bedenken”, und sage: “Herzlich Willkommen zum Nichtraucherseminar!” “Nichtraucherseminar?!!” schreit Herr Schmitt und starrt seine Frau entgeistert an.

Was war passiert? Frau Schmitt hatte Herrn Schmitt zum Hochzeitstag eine tolle Überraschung versprochen. Eine Überraschung war es in der Tat! Herr Schmitt blieb und nahm am Seminar teil, mit dem Rauchen hörte er aber nicht auf. Dafür meinte ich zu erkennen, dass er die ganze Zeit während des Seminars überlegte, wie er seine Frau abmurksen könnte.

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